behandlungsbereiche
Prophylaxe
In der Mundhöhle leben hunderte verschiedene Bakterienstämme. Mit weiteren Mikroorganismen (z.B. Pilze und Viren) leben diese Bakterien im Gleichgewicht. Wird dieses Gleichgewicht zugunsten einzelner Keime verschoben, kann es zu krankmachenden Prozessen in der Mundhöhle kommen.
Bleibt Speisebrei an den Zähnen haften, besiedeln vor allem die Karies auslösenden Bakterien (z.B. Streptococcus mutans) diese Regionen an den Zähnen. Sie ernähren sich von den Kohlenhydraten des Speisebreis (Zucker, Stärke). Werden diesen Bakterien aus dem Speisebrei vor allem niedermolekulare Zuckerstoffe angeboten, wie Einfachzucker (z.B. Traubenzucker oder Fruchtzucker) oder Zweifachzucker (z.B. Rohr-oder Rübenzucker oder Malzzucker), können sie selbst reichlich klebrige Stoffe produzieren, sogenannte Glukane, die eine hohe Haftkraft besitzen und netzartig die Zahnoberflächen überziehen. So können sich wiederum mehr Keime an den Zahnoberflächen ansiedeln und dort rascher vermehren. Diese Bakterienkolonien und deren Produkte, zersetzte Nahrungsreste, Speichelbestandteile und andere Mikroorganismen, die an den Zähnen haften, werden als Plaque bezeichnet. Die Plaque ist somit ein weicher Belag.
Weiterhin bilden die kariogenen Bakterien durch den Abbau der Kohlenhydrate Säuren. Diese Säuren lösen die Mineralstoffbestandteile Calcium und Phosphat, die Grundbausteine unseres Zahnschmelzes, aus dem Zahnschmelz heraus und weichen somit den Zahn auf. Je länger die Einwirkung der Säuren dauert und je höher die Säurekonzentration in der Mundhöhle ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit der Entstehung von Karies. Mineralstoffbestandteile, wie Calcium, Phosphate und Fluoride sind auch in unserem Speichel enthalten. Sie sind fähig, bis zu einem gewissen Grad, unseren Zahnschmelz zu regenerieren bzw. zu remineralisieren. Mit diesen Mineralstoffen im Speichel kann aber auch die Plaque verkalken. Es bildet sich der Zahnstein, ein harter Belag. Er ist noch mit Geweberesten und ebenfalls mit Mikroorganismen vermischt.
Bei der häuslichen Mundhygiene werden Speisereste und weiche Beläge mit der elektrischen Zahnbürste oder Handzahnbürste, Zahnzwischenraumbürstchen (Interdentalbürstchen) oder/und Zahnseide entfernt. Jedoch gibt es Bereiche, die man nur schwer oder gar nicht erreichen kann.
In der Zahnarztpraxis werden bei der professionellen Zahnreinigung (PZR) harte und weiche Beläge mit speziellen Instrumenten entfernt, auch in diesen oben genannten Bereichen. Ebenfalls können durch den Einsatz von Spezialinstrumenten stärkere Verfärbungen an den Zähnen entfernt werden, die durch Ablagerungen von Farbpigmenten entstanden sind. Sie kommen z.B. im Kaffee, Tee oder Nikotin vor, aber auch in Säften oder Wein.
Anschließend werden die Zähne poliert, da raue Stellen auf den Zahnoberflächen wieder für eine schnellere Plaquebildung verantwortlich sein können.
Zum Abschluss werden die Zähne fluoridiert. Der Fluoridlack schützt für einige Zeit die Zähne vor Karies. Er führt zur Bildung einer zusammenhängenden Calciumfluoridschicht, einem Schutzfilm um die Zähne. Säuren können in dieser Deckschicht bereits neutralisiert werden. Bei beginnender Entkalkung (Demineralisierung) des Zahnes durch Säuren wirken Fluoride beschleunigend auf die Wiedereinlagerung von Mineralstoffen aus dem Speichel in den Zahnschmelz. Fluoride werden auch direkt in den Schmelz eingelagert und machen ihn dadurch widerstandsfähiger gegenüber Säuren. Außerdem können Fluoride, die an Wasserstoff gebunden sind, in Säure produzierende Bakterien eindringen, deren Säureproduktion hemmen und damit auch deren Wachstum.
Die professionelle Zahnreinigung (PZR) beugt somit der Kariesentstehung vor. Nach einer PZR verringert sich ebenfalls die Konzentration anderer pathogener (krankmachender) Keime. Deshalb schützt die PZR auch vor Entzündungen des Zahnfleisches (Gingivitis) und des Zahnhalteapparates (Parodontitis).
Zur Prophylaxe gehören ebenfalls die regelmäßigen Voruntersuchungen beim Zahnarzt. Hierbei können krankmachende Veränderungen in der Mundhöhle rechtzeitig erkannt und behandelt werden. Diese Zahnarztbesuche sollten in der Regel zweimal im Jahr stattfinden.
Therapeutische Maßnahmen auf den Gebieten der
Restaurativen Zahnheilkunde
In der restaurativen Zahnheilkunde werden defekte Zähne durch Füllungen wieder hergestellt.
Es gibt Füllstoffe, die direkt in die Kavität (Hohlraum) des Zahnes eingefüllt werden. Dazu zählen vor allem Komposite, die sich aus organischen und anorganischen Anteilen zusammensetzen. Die organischen Stoffe bestehen aus Kunststoff. Eingebettet in diese Kunststoffbasis sind die anorganischen Glas-, Keramik- und Quarzteilchen.
Länger haltbare Füllungsmaterialien zum Verschließen von Zahnkavitäten sind Einlagefüllungen (Inlays) aus Keramik oder Gold. Diese werden außerhalb des Mundes angefertigt und können dann im Zahn mit verschiedenen Techniken und Materialien befestigt werden.
Endodontie
In der Endodontie wird als erstes versucht, das Innere des Zahnes, die Pulpa, vital zu erhalten. Sie setzt sich zusammen aus dem Nerv, Blutgefäßen, Lymphflüssigkeit und Bindegewebe. Häufig werden jedoch in der Endodontie Wurzelkanalbehandlungen durchgeführt. Dabei wird das Gewebe der erkrankten Pulpa aus den schmalen Wurzelkanälen entfernt. Damit die Kanäle nach Erweiterung, Desinfektion und Trocknung keimfrei bleiben, werden sie abschließend dicht verschlossen.
Parodontologie
Auf dem Gebiet der Parodontologie werden Erkrankungen des Zahnhalteapparates, des Parodontiums, behandelt. Es besteht aus Zahnfleisch (Gingiva), Wurzelhaut, Zahnwurzelzement und dem knöchernen Zahnfach (Alveole). Bei der Parodontosebehandlung, eigentlich müsste sie korrekterweise Parodontitisbehandlung heißen,
werden mit verschiedenen Techniken unterschiedliche Verlaufsformen behandelt.
Da auch Bakterien einen wesentlichen Einfluss auf diese Erkrankungen des Zahnhalteapparates (Parodontitis) haben, bieten wir Tests zur Bestimmung der Konzentration pathogener (krankmachender) Keime in der Mundhöhle an. Gezielt können dann Antibiotika zur Abtötung von zu hoch konzentrierten Keimgruppen im Mundraum eingesetzt werden.
Das Gebiet des Zahnersatzes (Prothetik) in der Zahnheilkunde befasst sich mit dem Planen, Herstellen, Einsetzen und Erhalten von festsitzendem Zahnersatz, wie Kronen und Brücken oder herausnehmbarem Zahnersatz, wie Teilprothesen oder Vollprothesen. Es werden ein oder mehrere Zähne ersetzt und gegebenenfalls auch umgebendes Gewebe. Eine ungestörte Kaufunktion, sowie Ästhetik und ungehinderte Sprachlautbildung sollen dabei wieder erlangt werden.
Wir beraten Sie ausführlich, auch mit umfangreichem Anschauungsmaterial, über die verschiedenen Möglichkeiten, Arten und Materialien des Zahnersatzes.
In unserer Zahnarztpraxis werden Implantatversorgungen interdisziplinär durchgeführt, d.h. die Implantate werden bei einem sehr erfahrenen Kieferchirurgen bzw. Oralchirurgen in der Nähe unserer Praxis eingesetzt. Wir versorgen dann in unserer Praxis die Implantate mit Zahnersatz: von der einzelnen Implantatkrone bis hin zu umfangreichen Implantatsuprakonstruktionen.
In unserer Zahnarztpraxis werden alle gängigen chirurgischen Behandlungen durchgeführt.
Unser Team bemüht sich, den Kindern in unserer Praxis den Zahnarztbesuch so gut in Erinnerung behalten zu lassen, dass sie gerne wiederkommen.
Modell eines Milchgebisses mit den sich entwickelnden bleibenden
Zähnen an den Wurzelspitzen der Milchzähne.

Veneers
Zur Verbesserung kleiner Fehlstellungen der Zähne oder Zahnformkorrekturen im Frontzahnbereich werden dünne Keramikschalen auf den Frontflächen der Zähne mit Kunststoff befestigt. Bei diesen Keramikveneers, die ca. einen Millimeter dick sind, muss vom eigenen Zahn eine geringe Schicht Substanz abgetragen werden. Die Veneers werden im zahntechnischen Labor angefertigt.
Sofort-Veneers können direkt im Mund in einer Sitzung mit Kunststoff auf den Zahn modelliert werden. Sie sind aber nicht so farb- und formbeständig wie Keramikveneers.
Wir beraten Sie gerne.
Zahnstellungskorrekturen mit unsichtbaren Schienen (Alignern)
Weniger ausgeprägte Zahnfehlstellungen können mit unsichtbaren Kunststoffschienen korrigiert werden. Nach Abdrücken im Mund werden in einem zahntechnischen Labor Gipsmodelle angefertigt. Mit Hilfe eines Computers werden die Gipsmodelle analysiert und die Schienen gefräst. Es werden so viele Schienen angefertigt wie Schritte notwendig werden, um ein möglichst gutes Ergebnis bezüglich der Zahnstellung zu erreichen. Die Behandlung dauert ca. drei bis sechs Monate, je nach Umfang der Korrekturen.
Bleichen (bleachen)
Sie können sich Ihre Zähne bei uns im direkten Verfahren aufhellen lassen. Das geschieht in unserer Praxis in der Regel in ein bis zwei Sitzungen. Im indirekten Verfahren bleachen Sie sich Ihre Zähne zuhause. Sie erhalten von uns individuell in einem zahntechnischen Labor angefertigte Schienen. Diese werden mit einem peroxidhaltigen Gel befüllt und für einige Stunden mehrere Tage zuhause getragen.
Verfärbte devitale (tote) Zähne können ebenfalls aufgehellt werden. Dazu wird der Zahn aufgebohrt, um eine peroxidhaltige Paste in das Zahninnere einzubringen. Die Paste bleibt für mehrere Tage im Zahn. In dieser Zeit wird der Zahn provisorisch verschlossen. Dieser Vorgang kann wiederholt werden bis ein zufriedenstellendes Ergebnis erreicht worden ist.
Knirscherschiene
Verspannungen im Bereich der Kaumuskulatur, die häufig stressbedingt sind, können zu sogenannten Parafunktionen führen, die sich vornehmlich nachts durch Pressen oder/und Knirschen mit den Zähnen äußern. Im zahntechnischen Labor werden die Kunststoffschienen angefertigt, die normalerweise nur nachts getragen werde. Die Kaumuskulatur entspannt sich und der Zahnschmelz wird vor weiterem Abrieb nachts geschützt.
Schnarcherschiene
Mit Hilfe von Schnarcherschienen werden die oberen Atemwege so erweitert, dass Schnarchgeräusche verhindert werden. Auch mögliche Atemaussetzer (Apnoezustände) können bei leichtem bis mittelgradigem Schlafapnoesyndrom (OSAS) mit diesen Schienen behandelt werden.
Wir röntgen digital sowohl mit dem Kleinröntgengerät für Zahneinzelaufnahmen als auch mit dem Röntgengerät für Panoramaschichtaufnahmen (PSA). Dabei werden in einer Aufnahme Ober- und Unterkiefer, die Kiefergelenke und die angrenzenden Kieferhöhlen dargestellt.
Beim Gerät für die Einzelzahnaufnahmen reduziert sich die Strahlenbelastung für eine Aufnahme gegenüber herkömmlichen analogen Aufnahmen um ca. 50%. Bei der Panoramaschichtaufnahme reduziert sich die Strahlenbelastung um ca. 25% gegenüber der analogen Technik.